Maria, unserer lieben Frauen
Dem Schutz „Unserer Lieben Frauen“ vertraute man unsere Kirche einst an. Gemeint war „Unsere Liebe Frau“, also Maria, die Mutter von Jesus. Umgangssprachlich wurde der lange Name in „Frauenkirche“ verkürzt.
Sie gehört zur Evangelisch-Lutherischen St. Johannis Kirchgemeinde Zittau (Kirchenbezirk Löbau Zittau, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens)
„Maria, unserer lieben Frauen“ im Volksmund Frauenkirche.
Die Frauenkirche ist vermutlich die älteste Kirche der Stadt Zittau. Sie wurde vor der Gründung der Stadt in Form einer romanischen Basilika als Wegekirche von Johanniter- Kreuzherren Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut.
1355 wurde die Kirche das erste Mal urkundlich erwähnt.
1396, 1431 und 1469 wurden laut Aufzeichnungen Mitglieder des Johanniterordens als Betreuer eingesetzt.
1417 wurde der Friedhof das erste Mal erwähnt.
1473 beim großen Brand der Zittauer Neustadt brannte auch die Kirche nieder, konnte jedoch sofort wieder aufgebaut werden.
1474 traf der Blitz in die Kirchturmspitze, der Brand konnte schnell gelöscht werden.
1528 schlug erneut ein Blitz in die Kirche ein, sie stand zu dieser Zeit leer.
1531 wurden in der Kirche Kanonen gegossen.
1535 schlug wieder ein Blitz in die Kirche ein und sie brannte bis auf die Grundmauern nieder.
1538 erfolgte ein teilweiser Abbruch der Frauenkirche.
1572 errichtete man aus dem noch vorhandenen Chor eine kleine Begräbniskirche.
1607 musste man aufgrund des Platzmangels bei Beerdigungen die Kirche erweitern werden.
1619 wurde die Kirche neu geweiht. Nach der Neuausmalung werden ein durch Spenden finanzierter Altar (Witwe des Leinwandhändlers Sirer) und eine Kanzel (Kirchvorsteher Reimer) aufgestellt.
1627 Errichtung des Epitaphs des Glasermeister Heinze.
1634 (dreißigjährige Krieg) war die Kirche von kaiserlichen Truppen besetzt, wurde aber nicht beschädigt.
1757 beschossen die österreichischen Truppen von der Kirche aus die Stadt Zittau.
1696 erhielt die Kirche ein neues Hauptportal. Eine Inschrift lautet: „Der Tod ist dir gewiss Mensch, ungewiss die Zeit. So sei zum Tod nun stets in der Zeit bereit.“
1702 Bau des Kirchenaufganges vom Portal zur Kirche, dabei stieß man auf alten Grundmauern des westlichen Teils des mittelalterlichen Kirchenbaus.
1897 grundhafte Renovierung der Kirche und die Errichtung der Leichenhalle auf dem alten Komturhof. Die Leichenhalle wurde aufgrund von Baufälligkeit Mitte der 1990er-Jahre abgerissen.
1928 Einbau der noch heute vorhandenen Orgel.
1976 Renovierung der Kirche.
1998/99 Erneuerung des Kirchendaches und des Turmes.
2008/09 Konservierung und Restaurierung des Epitaphs des Glasermeister Heinze.
2019/20 Restaurierung der Frauenkirche im Außen- und Innenbereich mit finanzieller Hilfe des Bundes, des Freistaates Sachsen und aus den Rücklagen des Friedhofes.
2024 Restaurierung des Altars und des Epitaphs des Glasermeister Heinze mit Unterstützung durch die Stiftung Denkmalschutz und privaten Spenden.
Über die Geschichte der Kirche und des Friedhofs gibt es sehr viel Interessantes zu berichten. Es besteht die Möglichkeit, an angemeldeten Führungen teilzunehmen. Wir bitten um rechtzeitige Terminvereinbarung bei unserer Friedhofsverwaltung.
Grabbildnis von 1627 des Glasermeisters Franz Heinze aus der Badergasse
An der östlichen Wand des südlichen Anbaues befindet sich oben ein allegorisches Freskogemälde, welches viele Aufmerksamkeit erregt hat und genauer beschrieben werden muss. Mehr Wissenswertes dazu finden Sie hier.