Grabbildnis von 1627 des Glasermeisters Franz Heinze
Grabbildnis von 1627 des Glasermeisters Franz Heinze aus der Badergasse
An der östlichen Wand des südlichen Anbaues befindet sich oben ein allegorisches Freskogemälde, welches viele Aufmerksamkeit erregt hat und genauer beschrieben werden muss.
Man hat es mit der Sage von einer in der Kirchhofmauer vermauerten Jungfrau in Verbindung bringen wollen; allein ganz mit Unrecht; man weiß ja, dass es aus weit jüngerer Zeit dem Glaser Heinze gilt und kennt diese Familie auch aus anderen gleichzeitigen Nachrichten. Das Bild stellt eine prächtig gekleidete Jungfrau in Lebensgröße dar, welche Krone, Zepter und Geldschätze von sich weist; dabei ist ein Schwert. Oben ist der Heiland haltend eine Fahne und ein Herz, aus welchem Blutstreifen auf die Jungfrau herab gehen; ferner ein Engel mit bloßem Schwert, darüber steht eine Inschrift zufolge, der das Denkmal dem „ehrenfesten und mannhaften“ Franz Heinze, Glaser und Freifechter auf der Badergasse gilt.
- Er wird auch „Fechter des langen Schwerts von der Feder“ genannt.
- Die Jahreszahl ist 1627.
- Das Wort Freifechter aber bedeutet einen privilegierten Fechter.
- Das Bild soll nur die darüberstehenden, in Versen gegebenen Lehren versinnlichen.
In Chroniken heißt das Ganze, das schon immer Aufsehen gemacht haben mag: „Hr. Heinzes Epitaphium.“ An den Seiten des Bildes ist Heinze mit zwei Kindern gegenüber die Frau alle kniend abgebildet. Eins seiner Kinder, dreijährig gestorben, hat draußen einen Denkstein, oben ist das Stadtwappen angebracht.
Quelle: „Handbuch der Geschichte von Zittau“, von Christian Adolph Pescheck, 1. Teil aus dem Jahr 1834
Detailierte Informationen zum Epitaph des Glasermeister Heintze aus der Diplomarbeit von Kristin Hiemann. Einen Auszug finden hier.